Leitungsnetz und A/B Verkabelung

E30 Funktionserhalt

Für Sprachalarmsysteme gemäß der DIN VDE 0828 (DIN EN 60849) oder DIN VDE 0833-4, mit denen im Notfall eine akustische Alarmierung von Personen oder Evakuierung von Gebäuden veranlasst wird, ist die Anforderung an den Funktionserhalt in der DIN 4102 Teil 12 geregelt.

Die Richtlinien herrausgegeben von der ARGEBAU über brandschutztechnische Anforderungen an die Leitungsanlagen, sind in ihrer jeweils gültigen Fassung als technische Baubestimmung auf der Grundlage der Landesbauordnungen zu beachten.

Der Funktionserhalt gilt für die Leitungswege (inkl. Befestigungsmaterial) die bei einer Brandeinwirkung für eine festgelegte Zeit funktionsfähig bleiben müssen. Die Funktion der Kabel darf nicht durch einen Kurzschluss oder eine Unterbrechung gestört werden.

Diese Anforderung stellt einen hohen Anspruch an die Ausführung der Leitungswege sowie an die verwendeten Materialien für die Kabelisolierung und Befestigung. Leitungswege die in Funktionserhalt ausgeführt sind werden durch einen orangefarbigen Mantel sowie durch einen, in Abständen wiederholten, Textaufdruck gekennzeichnet. Bei der Auswahl der Installationswege muss darauf geachtet werden dass im Brandfall keine berstenden oder auch herabfallenden Gegenstände das Leitungsnetz beschädigen können. In kritischen Umgebungsbereichen sollte eine andere Leitungsführung ausgewählt oder die Leitung durch geeignete Maßnahmen geschützt werden.

Welche Leitungen sollten in E30 ausgelegt sein?
  • Zuleitungen in die jeweiligen Brandabschnitte
  • Durchführungen in andere Brandabschnitte
  • Steuerleitung zwischen der Brandmeldezentrale und der Sprachalarmierungszentrale
  • Zuleitung der Feuerwehrsprechstelle
  • Lautsprechersteigeleitungen

  • A/B Verkabelung

    Schon während der Planungsphase sollte die geforderte Verkabelung eine wichtige Rolle spielen, da die Verkabelung einen erheblichen Anteil an den aufgerufenen Budgets verzeichnet. Bei Sprachalarmierungsanlagen hört man oft was von einer A/B Verkabelung. Auf der nachfolgenden Grafik bekommen Sie einen schnellen Überblick, was damit gemeint ist.
    Die Normen verlangen, dass der Ausfall eines einzelnen Verstärkers oder eines Lautsprecherstromkreises nicht zu einem vollständigen Ausfall des Alarmierungsbereiches führen darf. Mit einer A/B Verkabelung wird das Risiko eines kompletten Aufalles des Bereiches auf ein Minimum reduziert. Wie Sie auf der obigen Grafik sehen können, wird Lautsprecher 1 über Kabel 1 mit Verstärker 1 verbunden. Lautsprecher 2 wird über Kabel 2 mit dem Verstärker 2 verbunden, Lautsprecher 3 wieder über Kabel 1 an Verstärker 1 usw. Bei einem einfachen Fehler, bleiben in der Regel die hälfte der Lautsprecher in Betrieb.