Die Konzepterstellung einer Sprachalarmierungsanlage

Die Anforderungsanalyse ist die mit Abstand wichtigste Phase bei einer Sprachalarmierungsanlage. Je detalierter die Anforderungsliste definiert ist, desto weniger sind teilweise kosten- und zeitintensive Änderungen am späteren System notwenidg. Muss eine Anlage nach der DIN VDE 0833-4 errichtet werden und müssen die Produkte nach der DIN EN54 zertifiziert sein? Zwischen den zuständigen Stellen (Erstellung des Brandschutzkonzeptes) und dem Betreiber sind eindeutig zu klären und festzulegen:

  • Anlagenart (SAA)
  • Gebäudeart und Nutzung
  • Schutzziele
  • Sicherheitsstufe I, II oder III
  • Beschallungsumfang
  • Betriebsarten
  • Prioritätenfolge
  • Standort der Zentraltechnik (SAZ)
  • Alarmierungsbereiche
  • Alarmorganisation
  • ggf. zusätzliche Funktionen wie Musikeinspielung

  • Anlagenart

  • Gefahrenmeldeanlage (SAA) nach DIN VDE 0833-4 / EN54
  • Gefahrenmeldeanlage (ENS) nach DIN EN 60849 / DIN VDE 0828

  • Gebäudeart und Nutzung

  • Sonderbau
  • Arbeitsstätte, Bürogebäude nach ArbStättVO
  • Schule nach MSchulBR
  • Heim und Einrichtung nach MBeVO
  • Verkaufsstätte nach MVkVO
  • Garage GaVO
  • Gefährliche Bereiche (chem., nuklear)
  • Industriebau nach Industriebau-Richtlinie
  • Hochhaus nach HHR
  • Gast- und Beherbergungsbetrieb MBeVO
  • Krankenhaus nach KHR
  • Versammlungsstätte nach MVStättV
  • Explosionsgefährdete Bereiche

  • Schutzziele

  • Schnelle Alarmierung und Information der betroffenen Menschen
  • Schnelle Alarmierung des Betriebspersonals (Betriebsfeuerwehr, etc.)

  • Sicherheitsstufe

  • I Gebäude < 2000 / Personen < 200
  • II Gebäude > 2000 / Personen > 200
  • III Gebäude mit hoher Ausfallsicherheit (Kernkraftwerke)

  • Beschallungsumfang

  • Kategorie 1: Vollschutz, umfasst sämtliche Bereiche im Gebäude, einschließlich Sanitär- und Nassräume, Techniräume, Aufzüge usw.
  • Kategorie 2: Teilschutz, umfasst ausgewählte Gebäudebereiche, aber mindestens alle Meldebereiche der BMA.

  • Betriebsarten

  • Automatischer Brandfallbetrieb
  • Nicht automatischer Brandfallbetrieb (Fußballstadion)

  • Prioritätenfolge

  • Live-Brandfalldurchsage über Brandfallmikrofon (FW-Sprechstelle)
  • Gespeichertes Brandfallsignal manuell ausgelöst
  • Gespeichertes Brandfallsignal automatisch ausgelöst
  • Nicht-Brandfallbetrieb

  • Standort der Zentraltechnik (SAZ)

    Der Anlagenraum in der die SAZ untergebracht ist, muss trocken und bedingt zugänglich sein. In manchen Fällen ist oder kann im gleichen Raum auch eine BMZ untergerbacht sein. Dies muss aber im Vorfeld geklärt sein. Die Verbindung zwischen der Sprachalarmierungsanlage und der Brandmeldeanlage muss in Funktionserhalt ausgeführt sein. Feuerwehr und andere Einsatzkräfte müssen im Alarmfall jederzeit gewalt- und problemlos auf die Anzeige- und Bediengeräte sowie auf die Feuersprechstelle Zugriff haben.